Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen - S. 8

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
fallen. Es war 2 Uhr nachmittags. Der König hatte seine Heerhaufen noch nicht geordnet, die Reiterei und seine Kanonen waren noch zurück; da hörte er von der andern Seite her ein starkes Schießen. Er glaubte nun, Ziethen sei schon mit dem Feinde handgemein geworden. Das bestimmte ihn, die Ankunft der übrigen Truppen nicht erst abzuwarten, sondern gleich mit dem Fußvolk anzugreifen. Ein schreckliches Kartätschenfeuer aber empfing die anstürmenden Preußen, ganze Reihen der tapferen Grenadiere wurden zu Boden gestreckt. Zwar rückten immer neue Truppen wieder ins Gefecht; auch die Reiterei und die Kanonen waren endlich herangekommen; aber als wegen der hereinbrechenden Dunkelheit der Kampf aufhören mußte, war noch keine feindliche Schanze erobert. Ziethen war unterdeß durch mancherlei Hindernisse in seinem Marsche aufgehalten worden; er war erst weit später, als der König vermutet hatte, an den Feind herangekommen. Dann aber hatte er auch sofort angegriffen; und er war dabei glücklicher gewesen als der König: um 10 Uhr abends hatten seine Truppen, freilief) mit fast über- menschlicher Anstrengung, die auf jener Seite von den Oesterreichern besetzten Anhöhen erstürmt und dadurch den feindlichen Feldherrn gezwungen, die ganze Stellung aufzugeben und sich über die Elbe zurückzuziehen. Die Schlacht war gewonnen. Friedrich wußte es allerdings noch nicht. In einer Dorf- kirche — die Häuser wareu alle voll von Verwundeten — hatte er die Nacht zugebracht und den Schlachtplan für den andern Tag überlegt. Da erscheint Ziethen und ruft: „Ew. Majestät, der Feind ist geschlagen, er zieht sich zu- rück!" Und an die ihn begleitenden Soldaten gewendet: „Burschen, unser König hat die Schlacht gewonnen, und der Feind ist völlig geschlagen. Unser großer König lebe hoch!" „Ja, ja", rufen alle, „uuser König Fritz soll leben! Aber unser Vater Ziethen auch!" Der atte Ileiyen. 1. Joachim Hans von Ziethen, 4. Der Friede war geschlossen; Husarengeneral, Doch Kriegeslust und Qual, Dem Feind die Stirne bieten Die alten Schlachtgenossen Thät er die hundertmal. Durchlebteu's noch einmal. Sie haben's all erfahren, Wie Marschall Daun gezaudert Wie er die Pelze wusch Und Fritz und Ziethen nie, Mit seinen Leibhusaren, Es ward jetzt durchgeplaudert Der Ziethen aus dem Busch. Bei Tisch in Sanssouci. 2. Hei, wie den Feind sie bleuten 5. Einst mocht' es ihm nicht schmecken, Bei Lowositz und Prag, Und sieh, der Ziethen schlief, Bei Liegnitz und bei Leuthen Ein Höfling will ihn wecken, Und weiter Schlag auf Schlag! Der König aber rief: Bei Torgau, Tag der Ehre, „Laßt schlafen mir den Alten! Ritt selbst der Fritz nach Haus; Der hat in mancher Nacht Doch Ziethen sprach: „Ich kehre Für uns sich wach gehalten, — Erst noch mein Schlachtfeld aus!" Der hat genug gewacht!" 3. Sie stritten nie alleine, 6. Und als die Zeit erfüllet Der Ziethen und der Fritz, Des alten Helden war, Der Donner war der eine, Lag einst, schlicht eingehüllet, Der andre war der Blitz. Hans Ziethen, der Husar. Es wies sich keiner träge, Wie selber er genommen Drum schlug's auch immer ein, Die Feinde stets im Husch, Ob warm', ob kalte Schläge, So war der Tod gekommen, Sie pflegten gut zu sein. Wie Ziethen aus dem Busch. Theodor Fontane.

2. Deutsche Geschichte - S. 242

1912 - Halle a.S. : Schroedel
242 Herrscher das Feld nicht rannten, und er sandte Benedek den Befehl, eine Entscheidungsschlacht zu wagen. Jetzt suchte dieser sein Heil in einer festen Stellung nrdlich von Kniggrtz. Auf drei Hgelketten, die mit Kanonen besetzt waren, erwarteten seine 250000 Mann den Feind. Der linke Flgel und das Zentrum waren nach Westen gegen Elbarmee und Erste Armee gerichtet. Der rechte Flgel bildete mit ihnen einen rechten Winkel und schaute nach Norden: er sollte den Kronprinzen empfangen. Hinter diesen Reihen stand eine gewaltige Reserve, die jeden Augenblick nach Westen oder nach Norden vorstrmen konnte. Als König Wilhelm am Abend des 2. Juli von dieser Ansammlung feindlicher Truppen Kunde erhielt, befahl er sofort fr den folgenden Tag den Angriff, und ein Eilbote rief auch den Kronprinzen zur Schlacht herbei. König Wilhelm berreicht dem Kronprinzen auf dem Schlachtfelde von Kniggrtz den Orden Pour le merite. Bei Sadowa begann die Erste Armee den Angriff gegen das Zentrum, und die Elbarmee ging gegen den linken Flgel vor. Aber gleich zeigte sich, da die sterreicher nicht aus ihren festen Stellungen zu werfen waren. So wie die Preußen vorrckten, spieen die sterreichischen Kanonen von den Hohen Tod und Verderben. Man mute warten, bis der Kronprinz kam und Erleichterung schaffte. So wurde es Mittag, und die Preußen waren von dem heien Ringen ganz erschpft. Immer lauter wurde der Ruf: Der Kronprinz mu kommen!" Und er kam. Zwar war er frh genug aufgebrochen; aber bei dem strmenden Regen kamen seine Truppen in dem durchweichten Boden nur mhsam vorwrts. Gegen Mittag endlich langte er an. Inzwischen hatte der rechte sterreichische Flgel, der ihn auf

3. Deutsche Geschichte - S. 216

1912 - Halle a.S. : Schroedel
Immerhin war bis zur Beresina noch eine gewisse Ordnung vor-Hnden. Schnell wurden zwei Brcken der den Flu gefchlagen. Da erschienen die Russen. In wilder Hast drngte nun alles nach dem jenseitigen User. Die eine Brcke brach ein, die andre wurde in Brand gesteckt, ehe alle drben waren. Unzhlige fanden ihren Tod in den eisigen Fluten. Alle, die noch auf dem linken Ufer standen, gerieten in Gefangenschaft. Als Napoleon sah, da alles verloren war, verlie er die berreste seines Heeres. In einem Schlitten raste er durch die russisch-poluische Ebene, durch Deutschland und Frankreich nach Paris, um neue Truppenmassen aus dem Boden zu stampfen. Seinem Volke verkndete er in der Staatszeitung: Die Armee ist vernichtet; aber die Gesundheit Seiner Majestt ist nie besser gewesen." Als der Kaiser das Heer verlassen hatte, lsten sich alle Bande der Ordnung; denn immer grimmiger wurde die Klte, immer mehr Leichen deckte der russische Schnee. Von der stolzen Armee sahen nur 30000 Mann das deutsche Land wieder. Da kamen sie angehumpelt, ohne Gewehre, in Weiberrcken, die Fe mit Lappen oder Stroh umwickelt, Ohren und Nasen erfroren, zu Gerippen abgezehrt. Mit Mann und Ro und Wagen, so hat sie Gott geschlagen." Es war ein Elend, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. Halb Europa hatte Trauer. Ix. Der Freiheitskrieg und der 5tut? Napoleons. Usus bis 1. Die Erhebung Preuens. Die furchtbare Niederlage hatte Napoleons Mut nicht gebrochen. Ohne Sumen ging er daran, eine neue Armee zu schaffen; auch die Rheinbundfrsten rsteten wieder Truppen fr ihn aus. Noch einmal wollte er sich im folgenden Sommer mit Rußland messen. Da aber stellte sich ihm das verachtete Preußen in den Weg. Das ganze Volk fhlte, da jetzt die Stunde der Befreiung geschlagen habe. Den ersten khnen Schritt tat der General von Jork. Die Fran-zofen verlangten von ihm, er solle ihren Rckzug gegen die Russen decken.

4. Deutsche Geschichte - S. 243

1912 - Halle a.S. : Schroedel
243 halten sollte, gegen Benedeks Befehl seine Stellung verlassen. In die groe Lcke rckte der Kronprinz ein und stand sofort dem Zentrum der sterreicher im Rcken. Ein Jubel ging durch die Reihen der Ersten Armee, als Pltz-lich die Geschtze auf den Hgeln ihr Feuer nach der andern Seite wandten. Denn jetzt wute man, der Kronprinz war da, und bald wurden die Hhen im Sturm genommen. Benedek sah, da alles verloren sei, und trat den Rckzug an. Er hatte 44000 Mann eingebt; aber auch die Verluste der Preußen waren schwer; 9000 von ihnen bedeckten das Schlachtfeld. Ohne besonderen Widerstand zu finden, drangen die Sieger fast bis Wien vor. Schon erblickten sie von weitem den Stephansdom; da schlo Osterreich einen Waffenstillstand, dem bald der Friede zu Prag folgte. 6. Der Friede zu Prag. Auf Bismarcks Rat behandelte König Wilhelm den Gegner sehr milde. Der groe Staatsmann blickte in die Zu-fnft. Sicher war eines Tages ein Bndnis mit Osterreich ntig; deshalb durfte er es jetzt nicht ohne Not verletzen und dadurch eine dauernde Feind-schaft hervorrufen. So verlor sterreich fein Gebiet an Preußen und brauchte auch nur 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen. Dagegen mute es ans Deutschland ausscheiden und Preußen die Neuordnung berlassen. Allerdings wurde diese Neuordnung durch das Eingreifen Napoleons eingeschrnkt. Preußen durfte nur die 22 norddeutschen Staaten unter seiner Fhrung zusammenfassen. Die sddeutschen sollten einen selbstndigen Bund untereinander schlieen; diesen gedachte Napoleon dann zu benutzen wie einst sein Oheim den Rheinbund. Zur Entschdigung fr diese Einschrnkung erhielt Preußen die langersehnte Laudbrcke zwischen seinen beiden Reichshlften. Auer Schleswig-Holstein fielen ihm noch Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt zu, aus denen drei neue Provinzen geschaffen wurden. So war Preußen bedeutend an Macht gewachsen, und dafr verlangte Napoleon nun eine Entschdigung. Erst war es nur ein kleines Stck, bald jedoch mehr und schlielich so ziemlich das ganze deutsche, linke Rheinufer. Der Kaiser drohte, es mit seinen Scharen zu holen, wenn man es ihm nicht bald gebe. Preußen lie sagen, sie sollten nur kommen; aber sie kamen nicht. 7. Preußen und die sddeutschen Staaten. Den Kampf mit den sd-deutschen Truppen hatte die Mainarmee aufgenommen, die unter dem General Vogel von Falken st ein stand. Er wurde der Gegner leicht Herr, weil bei ihnen jede Einheit fehlte. So besiegte er die Bayern bei Kissingen und Aschaffenburg. Am 16. Juli hielt er seinen Einzug in Frankfurt. Sein Nachfolger war Der General Man teuf fei, der die Feinde bis Tauberbischofsheim vor sich her scheuchte. .Wle sterreich, so wurden auch die sddeutschen Staaten beim Friedens-schln sehr milde behandelt. Sie gingen darum mit Preußen ein Schutz-und Trutzbndnis ein, durch das sie sich verpflichteten, ihre Truppen un Kriegsflle unter den Oberbefehl des Knigs zu stellen. Immer mehr suhlte mau, da Nord und Sd zusammengehrten. Bald sollte anch die letzte Scheidewand fallen. 16*

5. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 131

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
41. Unsere Provinz im siebenjhrigen Kriege. 131 Krieg dauert mir allzu lange, er mu euch auch langweilig werden. Wir wollen ihn morgen beenden." Dauns Armee zhlte der 64 000 Mann, Friedrich konnte ihm nur 44 000 Mann entgegenstellen. Der Stellung des Feindes ent-sprechend wollte der König ihn von zwei Seiten angreifen; er selbst wollte mit 26000 Mann die sterreicher in einem groen Bogen nach Westen hin umgehen und sie von Norden her fassen, während Zieten mit 18000 Mann von Sden her gegen die Hhen vor-rcken sollte. Am 3. November frh 6ys Uhr trat Friedrich in drei getrennten Kolonnen den groen Umgehungsmarsch durch die einen groen Wald bildende Dommitzscher Heide an, die sich bis an die feindliche Stellung heranzog. Zwischen 1 und 2 Uhr erreichte er in der Nhe des Dorfes Neiden den Saum des Waldes und befand sich dem Feinde gegenber. Da er von jenfeit der Hhen Kanonendonner vernahm, glaubte er, Zieten sei schon im Kampfe, und befahl den Angriff, obgleich noch nicht alle Regimenter zur Stelle waren. Ein furchtbares Kanonenfeuer empfing die preuischen Grenadiere, so da sie reihenweise zu Boden sanken. Der erste An-griff milang. Frische Truppen drangen gegen die Hhen vor. Aufs neue brllte der Donner der Geschtze, da die Erde erbebte. Hat er je," so wandte sich der König an seinen Adjutanten, eine strkere Kanonade gehrt? Ich niemals!" Diesmal gelang es den Preußen, die Hhen zu gewinnen, aber sie konnten sich nicht halten; in wilder Flucht strmten sie wieder herunter und retteten sich in den Wald. Und zum drittenmale griffen die Preußen an, denn inzwischen war auch ihre Kavallerie auf dem Kampfplatze erschienen. Aber alle An-strengungen halfen nichts, wieder muten sie weichen. Friedrichs Truppen waren verbraucht. Die sterreicher glaubten bereits des Sieges sicher zu sein, und Daun sandte schon Boten mit der Siegesnachricht nach Wien. Da verwandelte Zieten die Niederlage noch in einen Sieg. Erst gegen Abend ging er nach der Weisung des Knigs zum Angriff gegen das Dorf Sptitz vor, das von ihm genommen, aber von den abziehenden Feinden angezndet wurde. Der Angriff auf die Hhen wurde jedoch zurckgewiesen; erst ein spteres Vorgehen, an dem auch Regimenter von des Knigs Seite her teilnahmen, fhrte den Sieg herbei. Gegen 9 Uhr abends waren die Hhen in den Hnden der Preußen. Noch in der Nacht ging das sterreichische Heer der die Elbe zurck nach Dresden. Die Siegesnachricht traf den König in der Kirche zu Elsnig; beim Scheine der Kirchenkerzen schrieb er auf den Stufen des Altars die Siegesdepeschen. 6. Das sdharzische Preußen, die Grafschaft Hohenstein, sowie die Städte Mhlhausen und Nordhausen hatten in dem Kriege besonders viel zu leiden. Die Stellung der beiden Reichs-stdte Mhlhausen und Nordhausen war insofern eine eigentmliche, 9*

6. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 96

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
m 32. Der schmalkaldische Krieg. Eindringling zu vertreiben. Das gelang ihm auch; in Halle zwang er sogar den Erzbischof Johann Albrecht, der 1545 auf Albrecht gefolgt war, am Neujahrstage 1547 zum Verzicht auf Magdeburg And Halberstadt, worauf Stnde und Kapitel dem Kurfrsten am 13. Januar huldigten. Dem Kurfrsten hatte sich Gras Albrecht von Mausseld hiuterortischer Liniex) angeschlossen, der besonders gegen seine Vettern, die es mit Moritz hielten, kmpfte und Eisleben und Mansfeld eroberte. Der Kurfürst bedrohte sogar den Herzog in seinem eigenen Lande. Bald aber wandte sich das Glck. Der Kaiser kam, ehe es der Kurfürst ahnte, von Sden her, und mit ihm Moritz und Alba, der spter so furchtbar in den Niederlanden wtete. der Plauen und Altenburg zog das kaiserliche Heer gegen die Elbe heran. Der Kurfürst Johann Friedrich hatte bei Mhl-berg sein Lager. Als Kaiser Karl V. das erfuhr, brach er mitten in der Nacht vom 23. auf den 24. April aus seinem Quartier in den bei Lommatzsch liegenden Drfern auf, um den Kurfrsten zu fangen. Die vordersten seiner Truppen waren vormittags 8 Uhr schon der Strehla hinaus bis zu den Grenzdrfern unserer Provinz Pannitz und Schirmenitz. Hier auf einem kleinen Hhenzuge, der einen ber-blick der die nach Auig und Mhlberg sich erstreckenden Wiesen ge-stattet, wurde Halt gemacht. Der Ort, wo der Kaiser damals rastete, heit bei den Bauern heute noch der Spenneberg", d. h. Spanierberg. Der Kaiser selbst nahm sein Quartier in der Pfarre zu Schirmenitz. Gegen Mittag des 24. April 1547 sanken die Nebel, die bis dahin die Gegend bedeckt hatten, und die hervorbrechende Sonne klrte den Krfrsten darber auf, da ihm am linken Elbufer die gesamte Macht des Kaisers und nicht eine kleine Streifschar, wie er zuerst meinte, gegenberstand. Da fate er den verhngnisvollen Entschlu, die ziemlich leicht zu verteidigenden Elbufer noch vor Einbruch der Nacht aufzugeben und den sofortigen Marsch nach Wittenberg anzu-treten. Zunchst wurde das Geschtz in dieser Richtung voraus-geschickt, ihm folgte der Tro und das Fuvolk. Bald brach auch Johann Friedrich auf, eine schwere Last fr sein braunes friesisches Schlachtro, und hinter ihm her kam langsam die 20002500 Pferde zahlende Reiterei. Bis Brottewitz, 3 Kilometer von Mhlberg, bot der Marsch keine Schwierigkeit, auch waren sie auf dieser Strecke noch nicht vom Feinde verfolgt. Aber hinter Brottewitz beginnt der Hasenbusch, ein Kiefernwald mit breitstigen, alten Stmmen, der machte das Fortkommen schwierig; der Weg, der den Baumwurzeln liefen, war aufgeweicht und zerfahren und ein Ausbiegen nach rechts oder links war nicht mehr mglich. x) So benannt nach dem von Albrecht 1511 erbauten Hinterort", einem der drei auf der Burg Mansfeld unter dem Namen Vorder-, Mittel- und Hinter-crt nebeneinander innerhalb derselben Ringmauer stehenden und den verschiedenen danach benannten Linien des Grafenhauses als Residenz dienenden Schlsser.

7. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 166

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
166 55. Der deutsche Krieg 1866 und die Provinz Sachsen. von Gotha her auf Langensalza los, vertrieben hier die Vorhut der Hannoveraner und setzten sich auf dem rechten Unstrntufer fest. Doch als die Hannoveraner die berzeugung gewonnen hatten, da der Gegner der weit geringere Streitkrfte verfgte als sie selbst, gingen sie zum Angriff vor. Im Westen durchschritt die Infanterie die Unstrut und fate die preuische Stellung bei Langensalza in der Flanke; im Osten kam die hannoversche Reiterei herber, um dem Gegner den Rckzug abzuschneiden. Da muten die Preußen weichen. Unter stetem Kmpfen und schweren Verlusten gingen sie zurck. Gegen 1/21 Uhr abends nahm der Kampf eine Meile vor Gotha sein Ende. Die Hannoveraner waren Sieger geblieben. Am Abend hielt der König von Hannover unter schmetternder Musik seinen Einzug in Langensalza. In dem Kriegsrat, den er sofort zusammen-berief, legte er die Notwendigkeit eines raschen Vormarsches auf Gotha dar; aber seine Heerfhrer erklrten, da die Armee dazu nicht imstande sei. Und so blieben die Hannoveraner auf dem Schlachtfelde. In der Nacht aber kamen von allen Seiten preuische Truppen herbei und umstellten sie: General v. Mantenffel besetzte die Heilinger Hhen, Vogel v. Falken st ein rckte von Eisenach aus und v. Kummer verstrkte das Detachement Flies in Gotha. Das Blut war umsonst geflossen, in der Nacht vom 28. zum 29. Juni fand der Abschlu der Kapitulation statt, der König von Hannover mute sich mit seinem ganzen Heere ergeben. 3. Aus der Schlacht bei Kniggrtz am 3. Juli 1866. Die hrteste Prfung hatte in dieser Schlacht die 7. Division (aus unserer Provinz) unter Generalleutnant v. Fransecky zu bestehen. Ihr fiel die Aufgabe zu, auf dem linken Flgel die sterreicher so lange hinzuhalten, bis der Kronprinz von Norden her eingreifen konnte. Um V28 Uhr besetzte die Avantgarde unter General v. Gordon, be-stehend ans dem Fsilierbat. 67, das Dorf Benatek, das kurz vorher von den sterreichern verlassen war. Sdlich von dem Dorfe dehnte sich der durch den spteren blutigen Kampf so berhmt gewordene Swiepwald aus, der sich bei einer Lnge von 1500 m und einer Breite von 500 m mit steilen Bschungen und zahlreichen Schlucht-furchen auf einer Anhhe dahinzog und auf dessen Nordrand ein Waldstck bastionartig vorsprang. Er war dichtbesetzt von fter-reichern. Es galt nun, diesen Wald zu nehmen. Um 8v2 Uhr ging Gordon mit dem Regt. Nr. 27 und dem Fsilierbat. 67 vor. Mit geschwungenem Degen die Offiziere voran, dahinter die Mannschaft mit geflltem Bajonett, so wird der Nordrand des Waldes unter lautem Hurra erstrmt und dann hineingedrungen. Die 27er erreichten den Sdrand und nahmen auch das dahinterliegende Dorf -Ciftowes, während die 67er Fsiliere sich in der Nordbastion festsetzten und mit Untersttzung der 66er den Angriff neuer feindlicher Truppen abwiesen. Nun nahmen die sterreichischen Batterien den

8. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 129

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
41. Unsere Provinz im siebenjhrigen Kriege. 129 ihrer rechten Flanke bedroht sahen, ihre Front verndert und in der Nacht vom 3. zum 4. November ein neues Lager bezogen, das von Mcheln in sdlicher Richtung, etwa von Crumpa bis zum Haken-holze, sich erstreckte und durch Natur und Kunst stark befestigt war. Friedrich der Groe wollte diese Stellung am 4. November angreifen, berzeugte sich aber durch einen Rekognoszierungsritt frh um 3 Uhr von deren Uneinnehmbarkeit. Deshalb zog er seine Truppen, die schon ausmarschiert waren, zurck und lagerte sich zwischen Bedra und Robach. Die Feinde, durch den scheinbaren Rckzug der Preußen ermutigt, wollten diese am 5. November umzingeln. Sie brachen daher aus ihrem Lager auf, lieen auf den Hhen bei Schortau ein Korps von 68000 Mann unter dem Grafen v. St. Germain zurck und zogen mit dem Hauptheere in einem Bogen der Zeuchfeld und den Gasthof Luftschiff" bei Pettstdt nach dem Janushgel bei Lunstdt, um die Preußen von ihrer Rckzugslinie nach Merseburg abzuschneiden. Diese Flankenbewegung des Feindes wurde am Mittag des 5. November von den Preußen vom Kirchturm in Bedra aus bemerkt und sogleich dem Könige gemeldet, der im Edelhofe in Robach bei Tische sa und die Nachricht fr ganz unglaublich hielt; er stieg mit einigen Generalen selbst auf den Boden des Schlosses und berzeugte sich vom Dachfenster aus durch das Fernrohr von der Richtigkeit der Meldung. Dann lie er um 723 Uhr das Lager abbrechen. Durch einen Hhenzug, der sich stlich von Leitha der den Janushgel hinzieht, gegen die Feinde gedeckt, zogen die Preußen dahin. Am weitesten voraus war Seydlitz mit der Kavallerie. Pltzlich um V24 Uhr brach er hinter dem Janushgel hervor und strzte sich ans die feindliche Reiterei. Gleichzeitig fuhren auf dem Janushgel Kanonen auf und erffneten auf den berraschten Feind ein furchtbares Feuer. Und dann rckte der den Hgel auch die preuische Infanterie vor und traf auf die Feinde zwischen Lunstdt und Reinhardtswerben. In der kurzen Zeit von Iv2 Stunden war die Schlacht entschieden. Bald nach 5 Uhr flohen die Feinde in wilder Hast und in Unordnung der Unstrut zu. Der Hauptstrom der Flchtlinge ergo sich der Freyburg, wo sie in der Nacht vom 5. zum 6. November die Unstrut berschritten und die Brcke hinter sich abbrannten. Friedrich der Groe bernachtete in Burgwerben und zog am 6. November aus Freyburg zu, um die fliehenden Feinde zu verfolgen. Bei einem Ausladeplatze fr Flholz lie er hier eine Notbrcke der die Unstrut schlagen. der den Aufenthalt Friedrichs des Groen in Freyburg erzhlte spter der Tuchmachermeister Jahn aus Freyburg, der als Knabe die Ereignisse am 5. und 6. November mit erlebt hatte, folgendes in seiner Mundart: Ich wr's je wisse. De Frnzusen Hutten de Brcke weggebrnnt, da war der König en Sunntag ungen ufn Dielzte un lie nne nnere bauen. Der Graf Heine u. Rosenburg, Geschichte der Provinz Sachsen. 9

9. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 97

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
32. Der schmalkaldische Krieg. 97 Der Kaiser hatte am linken Ufer der Elbe vorsichtig gewartet, bis die Nachhut der Kurfrstlichen eine kleine Meile entfernt war; dann war er mit 4000 Reitern auf einer Furt zwischen Auig und Domne Borschtz der die Elbe gegangen, während das brige Heer auf einer Schiffbrcke folgen sollte. Etwa um 2 Uhr nahm u die Verfolgung auf. Die Kaiserlichen ritten stlich der Rckzugslinie des Kurfrsten, der Burxdorf und Langenrieth; vorgeschickte Husaren hielten die Verbindung mit dem Feinde aufrecht. Zunchst zogen die Sachsen unbehelligt der Lehndorf, Codorf und Wenzendorf weiter. Dann aber schwrmten schon einzelne Reiterhanfen hinter ihrer Nachhut und an die rechte Flanke heran. Hinter Schmerkendorf und Falkenberg wuchs mit jeder Viertelstunde die Gefahr, von Albas und Moritzens Reitern berflgelt und von Norden, Osten und Sden zugleich gepackt zu werden. Jenseit Falkenberg beginnt eine 2 km breite Grasebene, die sich zwischen zwei von der Lochauer Heide vorgeschobenen Waldzungen nordwrts dehnt. Hier an der Schwelle dieses nordwestwrts nach Wittenberg reichenden Waldes wollten die Sachsen noch einen Vorsto mit ihrer Reiterei gegen die mchtig nachdrngenden Feinde machen, um ihrer Artillerie und dem Fuvolk einen kleinen Vorsprung zu verschaffen. Doch der Angriff milang, die schsischen Reiter muten umkehren. In demselben Augenblicke aber setzte Moritz zu einem furchtbaren Stoe ein, der die Reiter des Kurfrsten in wilder Flucht auf das Fuvolk warf und auch dies zur Auflsung brachte. Unterdessen rckte nun auch die kaiserliche schwere Reiterei in das Gefecht, und es begann ein furchtbares Gemetzel unter den schsischen Truppen. Der Kurfürst selbst, von den meisten feiner Getreuen verlassen, versuchte nordstlich in der Richtung auf Herzberg zu entkommen, wurde aber in dem Schweinart, einem von sumpfigen Grben durchzogenen Walde, nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. Als er Vrden Kaiser gefhrt wurde, empfing ihn dieser mit hhnischen Worten und schlug nicht in die Hand ein, die der Kurfürst ihm darreichte. Eine vom Kriegerverein zu Schmerkendorf int Jahre 1898 errichtete Sandsteinsule bezeichnet die Stelle, wo die Gefangennahme des Kurfrsten erfolgte. Drei Tage rastete das kaiserliche Heer auf dem Gelnde der Schlacht. Furchtbar hausten die Soldaten in der Gegend. Ein Bauer aus Blumberg, Georg Dorn, berichtet darber an den Amt-mann von Groenhain, da die Hypanier mir alles das Meine am Gute, wiewohl ichs geringe achte, aber das Allerhchste und Herzlichste, mein liebes Weib und Kinder angebunden, geschlagen und gezwungen zu sagen: Wo ist Geld, wo hastu Kleider, Betten, zinnen Gefe und all dein Hausrat, das sie mit viel harten Schlegen sagen und alles anzeigen mssen und also alles genommen." Von dem Heere des Kurfrsten erreichten der Kurprinz und Heine u. Rosenburg, Beschichte der Provinz Sachsen. 7

10. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 165

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
55. Der deutsche Krieg 1866 und die Provinz Sachsen. 165 55. Der deutsche Krieg 1866 und die Provinz Sachsen. 1. Am 14. Juni 1866 wurde im Deutschen Bunde die Mobil-machung gegen Preußen beschlossen. Preußen war darauf vorbereitet; schon in den folgenden Tagen rckte es in die mit sterreich verbndeten Lnder, in Sachsen, Hannover und Knrhessen ein. Am 15. Juni berschritt Herwarth von Bittenfeld mit seiner Elb-armee bei dem preuisch-schsischen Grenzdorfe Katzschhuser an der Elbe den Strom, um durch Besetzung Sachsens die Niederwerfung sterreichs und damit die Lsung der deutschen Frage vorzubereiten. Eine weithin sichtbare Steinsule erinnert hier an einen der wichtigstem Momente der deutschen Geschichte. Es ist eine seltsame Ironie der Weltgeschichte, da fast an derselben Stelle ungefhr 300 Jahre frher Karl V. die Elbe in entgegengesetzter Richtung berschritt, um durch Zertrmmerung des mchtigsten protestantischen Staates die Vor-Herrschaft eben dieses fremdlndisch-katholischen Geistes in Deutschland zu sichern, der 1866 endgiltig von der Leitung der deutschen Angelegenheiten zurckgewiesen ward. Von den Schlachten in diesem Kriege sind besonders zwei fr uns wichtig, die bei Langensalza, weil sie auf dem Boden unserer Provinz ausgefochten wurde, und die bei Kniggrtz, in der Truppen aus unserer Provinz sich mit unsterblichem Ruhme bedeckt haben. 2. Die Schlacht bei Langensalza am 27. Juni 1866. Zu den deutschen Staaten, welche die Mobilmachung gegen Preußen beschlossen hatten, gehrte auch das Knigreich Hannover. Die hannoversche Armee, die sich im sdlichen Teile ihres Landes, in Northeim und Gttingen, gesammelt hatte, wollte der Heiligenstadt, Mhlhausen und Gotha nach Eisenach marschieren und von da aus zu den sddeutschen Truppen stoen. Es gelang ihr auch, der Mhlhausen hinaus bis nach Langensalza zu kommen. Noch einmal wurde nun zwischen Preußen und Hannover verhandelt; König Wilhelm bot dem Könige von Hannover nochmals die Hand zum Bunde und sicherte ihm vllige Selbstndigkeit zu, wenn er neutral bleiben wollte. Der Antrag wurde aber abgewiesen. Nun kam es zur Schlacht. Die Hannoveraner bezogen nrdlich der Unstrut eine Verteidigungsstellung; ihr Mittelpunkt war das Dorf Merxleben, Langensalza gegenber, während sie sich nach Westen bis Thamsbrck und nach Osten bis Ngelstedt ausdehnten, und ein Regiment Kavallerie auf der Strae nach Gotha zu vorgeschoben war. Der von Sden herkommende Gegner fand in der Unstrut ein Hindernis, dessen Uberwindung mit groen Schwierigkeiten verbunden war, da Brcken sich nur in Merxleben, Ngelstedt und Thamsbrck fanden, die aber gut verteidigt wurden. Die Preußen rckten auf der Strae
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 12
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 2
36 2
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 4
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 7
20 0
21 1
22 0
23 7
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 1
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 9
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 3
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 4
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 44
1 68
2 4
3 9
4 14
5 24
6 92
7 22
8 5
9 21
10 65
11 24
12 54
13 52
14 153
15 9
16 14
17 13
18 79
19 42
20 0
21 20
22 9
23 1
24 35
25 147
26 13
27 12
28 15
29 36
30 30
31 2
32 31
33 88
34 41
35 22
36 2
37 14
38 12
39 51
40 39
41 13
42 12
43 56
44 44
45 0
46 4
47 84
48 9
49 5
50 49
51 43
52 39
53 0
54 123
55 37
56 7
57 12
58 19
59 74
60 27
61 52
62 34
63 4
64 9
65 23
66 14
67 21
68 3
69 1
70 4
71 39
72 66
73 12
74 5
75 9
76 3
77 10
78 19
79 16
80 52
81 147
82 20
83 24
84 0
85 4
86 5
87 0
88 10
89 52
90 1
91 27
92 0
93 5
94 87
95 134
96 204
97 60
98 10
99 47
100 71
101 0
102 18
103 22
104 1
105 56
106 23
107 65
108 5
109 3
110 11
111 32
112 29
113 3
114 25
115 9
116 14
117 11
118 13
119 141
120 11
121 43
122 28
123 21
124 52
125 43
126 18
127 52
128 4
129 23
130 356
131 42
132 25
133 195
134 0
135 20
136 45
137 29
138 2
139 21
140 25
141 13
142 121
143 28
144 31
145 101
146 7
147 16
148 19
149 1
150 12
151 48
152 36
153 0
154 26
155 54
156 69
157 66
158 16
159 13
160 9
161 52
162 7
163 9
164 11
165 37
166 33
167 12
168 18
169 16
170 40
171 49
172 19
173 40
174 23
175 28
176 23
177 16
178 0
179 18
180 12
181 4
182 11
183 102
184 6
185 22
186 1
187 13
188 125
189 1
190 7
191 10
192 24
193 8
194 40
195 3
196 29
197 8
198 18
199 37